ELWERTscher
Familienverband e.V.

Ein Elwert, Schulkamerad und Freund Schillers.

 

Unterhalb der östlichen Stirnseite des Cannstatter Bahnhofes befinden sich zwei Unterführungen. Die eine dient der Daimlerstraße und die andere der Elwertstraße, die an den einstigen Stadt-und Amtsphysikus(Amtsarzt) Immanuel Gottfried Elwert erinnert, der am 6. März 1759 in Cannstatt als Sohn des Amtsphysikus Johann Friedrich Elwert und der Physikustochter Charlotte Jenisch geboren wurde. Kurz nach Immanuels Geburt wurde der Vater durch Herzog Karl Eugen zum Leibmedikus und Medikus bei der Fußgarde nach Ludwigsburg berufen, wo der Sohn die dortige Schule besuchte. Er freundete sich mit einem Jungen an, den er in der zweiten und dritten Klasse immer neben sich gehabt hatte und der einer der größten Söhne Schwabens werden sollte: Friedrich Schiller. Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass die Familien Elwert und Schiller sen. in verwandtschaftlichen Beziehungen zueinander standen. Bei den Schwestern Schillers waren die „Jungfern Elwertin“ als Taufpatinnen eingetragen. Auch besucht Elwerts Vater, Schillers Mutter in seiner Eigenschaft als Arzt auf der Solitude. Die beiden Freunde wurden aber bald für einige Zeit getrennt, als Elwert um das Jahr 1772 in das Gymnasium in Stuttgart kam. Doch ab 1774 waren sie wieder zusammen, als sie Herzog Karl Eugens Pflanzschule auf der Solitude besuchten. Zwei Mal, 1778 in der Anatomie, 1779 gar in „Vertheidigung der Sätze über die teutsche Sprache und Schreibart“ musste Elwert mit Schiller um einen akademischen Preis losen und erhielt diesen auch. Das Los von 1779 brachte Schiller um die Ehre, für auf einmal erhaltene vier Auszeichnungen in Gegenwart Goethes zum Chevalier ernannt zu werden. Elwert selbst erhielt während seiner Akademiezeit fünf Preise. Danach ging er nach Straßburg, wo er weiter studierte. Dorthin schrieb ihm sein Freund Schiller, der als Regimentsmedikus bei dem Stuttgarter Grenadierregiment unter Auge Dienst tat, von seiner ganz unbefriedigenden Lage, die er mit den weissagenden Worten kundtat: “Seine Knochen haben ihm im Vertrauen gesagt, dass sie nicht in Schwaben verfaulen wollen.“

 

Auch nach der Übersiedlung Schillers nach Jena und Weimar standen die beiden Freunde weiterhin in brieflichem Kontakt. Schillers Schwägerin, Frau von Beulwitz, die einige Zeit in Gaisburg (Stadtteil von Stuttgart) bei einer Freundin weilte, rühmte, als sie das Cannstatter Bad besuchte, „Elwert habe ihr eine ganz vortreffliche Arznei gegen Nervenanfälle verschrieben“.

 

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